Schützenbruderschaft St. Sebastianus Oeventrop 1766 e.V.

Die Kompanien der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Oeventrop

Durch den Beschluß vom 13. Juli 1924 wurde die Bruderschaft in drei Kompanien aufgeteilt:

  • Dinschede
  • Glösingen (einschl. Wildshausen und Lattenberg)
  • Oeventrop

Sie sollten nach dem Wunsch des damaligen Vorstandes Ordnung und rege Beteiligung an den Festzügen herbeiführen, was sie auch heute noch praktizieren. Die Kompanien haben einen eigenen Vorstand, führen eine eigene Kasse und feiern Ihre eigenen Feste. Sie sind jedoch kein Verein im Verein, sondern das Rückgrat der großen Schützenbruderschaft.


Dinschede

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Das Wappen der Schützenkomanie Dinschede

Die Geschichte der Dinscheder Schützenbrüder lässt sich bis ins Jahr 1906 zurückverfolgen, als sie bereits im Besitz von einheitlichen Schützenhüten waren, welche während des Schützenfestes getragen wurde. Von einer Kompanie im heutigen Sinne konnte man aber noch nicht sprechen. Nachdem im 1. Weltkrieg das Schützenleben weitestgehend zum Erliegen gekommen war, wurde 1924 die Dinscheder Kompanie, zusammen mit den Kompanien aus Oeventrop und Glösingen, gegründet. Im Jahr 1925 wurde bereits der Kompaniewimpel angeschafft, welcher auch heute noch im Besitz der Kompanie ist und bei allen Festen getragen wird. Charakteristisch für die Kompanie mit der geringsten Mitgliederzahl ist der große Zusammenhalt innerhalb der Kompanie. Getreu dem Motto

– Wenn die Kompanie mal ruft, ist ein jeder gern bereit –
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Wimpel der Kompanie Dinschede

haben die Dinscheder Schützenbrüder in den vergangenen Jahrzehnten Traditionen geschaffen, die nicht nur in Oeventrop, sondern auch darüber hinaus bekannt wurden. Sei es der Karnevalsabend, welcher nur von eigenen Akteuren gestaltet, in Hochzeiten über 1000 Besucher in die Schützenhalle strömen ließ, oder das Sommerfest am Strülleken mit dem berühmten "Rollbraten mit Dicke Bohnen". Und es wird großen Wert darauf gelegt, dass diese Traditionen von Generation zu Generation weitergegeben und durch neue Ideen ergänzt werden. 

Wie es sich für einen Schützenverein gehört, hat auch der Schießsport seinen Platz in unserer Kompanie. Jahr für Jahr messen sich die Schützen im Kampf um Preise und Medaillen beim Pokalschießen sowie beim "Vatertagsschießen" in der Arnsberger Sebastianhütte. Große Erfolge konnten stets beim Vergleichsschießen der drei Kompanien erzielt werden, in den letzten zehn Jahren ging dieser Pokal neunmal in die Reihen der Dinscheder Schützenbrüder. Seit Gründung der Kompanie im Jahr 1924 konnten sich die 14 Kompanieführer über insgesamt 31 Schützenkönige freuen, von denen es zwei Könige schafften – Reinhard Martin 1955 und Alfred Hachmann 1962 – die Kreiskönigswürde zu erlangen. Am besten lässt sich das Kompanieleben mit dem Ausspruch

"Et giet mer eun Dinskere"

(übersetzt aus dem Plattdeutschen - Es gibt nur ein Dinschede) beschreiben, welcher unseren Wimpel und T-Shirts ziert. Oder um einen bekannten Schützenbruder zu zitieren "Dinscheder ist man, das kann man nicht werden". Die Dinscheder Kompanie freut sich darauf, im Jahr 2011 gemeinsam mit der Bruderschaft und den beiden anderen Kompanien das Kreisschützenfest auszurichten, welches einen weiteren Höhepunkt in der Geschichte der Bruderschaft und unserer Kompanie darstellt.

Glösingen

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Wappen der Kompanie Glösingen

Im Frühjahr des Jahres 1924 trafen sich ca. 20 junge Männer aus Glösingen im Gasthof Koßmann um eine Schützenkompanie zu gründen. In der Gründungs- versammlung wurde Hermann Spindeldreher als erster Kompanieführer gewählt. Bereits zwei Jahre zuvor waren eine Formation Glösinger auf dem Oeventroper Schützenfest mit Holzschuhen aus einer heimischen Produktionsstätte im Festzug aufmarschiert. Diese Gruppe kann man als Vorläufer der späteren Glösinger Kompanie betrachten. Im Jahre 1972 gedachte man zum 50 jährigen Jubiläum an dieses Ereignis. Die gesamte Glösinger Kompanie marschierte unter der Leitung von Kompanieführer Heinerich Spindeldreher in Holzschuhen im Festzug mit.

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Standarte der Kompanie Glösingen

Neben den gemeinsamen Aktivitäten in der Bruderschaft herrscht in der Glösinger Kompanie ein reges Kompanieleben. So wird beispielsweise am Dienstag nach Schützenfest der Abschluß mit einem Heringskönigsschießen gefeiert. Mit einer eigenen Königskette kann man auf eine über 60 Jahre alten Tradition zurückblicken. Dieses Fest wurde zunächst an verschiedenen Stellen gefeiert. Im Jahre 1969 regte der damalige Kompanieführer Heinerich Spindeldreher an, einen eigenen Kompanieplatz zu errichten. Die Wahl fiel auf einen idyllischen Platz am Waldrand im Bereich des Siepenbaches. Dieser Platz ist noch heute angepachtet und wird noch für die Ausrichtung der Feste genutzt. Im Jahre 2010 hat man sich in einer außerordentlichen Versammlung für den Kauf eines neuen Platzes, direkt gegenüber der heutigen Kompaniewiese entschieden. Die Vorbereitungen für die Herstellung und den Umzug auf diesen Platz laufen z.Zt. auf Hochtouren. Neben dem Schützenfestdienstag werden auf diesem Platz auch das traditionelle Sommerfest, die Helferfeste sowie Kompanieversammlungen abgehalten. Weitere Aktivitäten der Kompanie sind die Karnevalsveranstaltung mit der Oldienight, die Teilnahme einer Fußballmanschaft an dem Dorfturnier sowie das jährliche Übungsschießen in der Sebastinshütte in Arnsberg. Im Jahre 1992 wurde von der Kompanie eine eigene Standarte angeschafft und folgendes Motto „auf die Fahne“ geschrieben: 

"In Treue zum Alten die Zukunft gestalten"

Nach diesem Motto lebt und handelt die Glösinger Schützenkompanie. Die Glösinger Kompanie ist mit z.Zt. über 800 Mitgliedern die größte der drei Kompanien und wird vom Kompanieführer Michael Knappstein angeführt, der im Jahr 2010/2011 auch zusätzlich noch "Schützenkönig" der Schützenbruderschaft ist.

Oeventrop

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Wappen der Kompanie Oeventrop

Noch bevor die Schützenkompanie Oeventrop gegründet wurde, nannte man jenes Dutzend Männer, die schon in den Jahren 1919 bis 1922 sich alljährlich vor dem Schützenfest trafen "Die zwölf Apostel vom Hinterwald". Sie verstanden sich nicht allein aufs Schießen und Küren eines Königspaares, sondern gossen sogar ihre Kugeln selbst. Da es kaum Gewehre gab, gingen sie nach Freienohl, um sich dort ein Schießeisen zu "pumpen". In den Jahren 1922 bis 1924 wurde der Kreis der zwölf Apostel um weitere 8 Männer vergrößert. Diese acht "Neuen" mussten natürlich erst einmal ihre Trinkfestigkeit beweisen. Dieses war allerdings kein Problem. Während dieser Zeit ging man dann unter Wahrung aller Interessen an die Gründung einer eigenen Schützenkompanie. Im Jahre 1924 wurde dann die Schützenkompanie Oeventrop gegründet. Erster Kompanieführer wurde Heinrich Schulte. Nachdem das Sommerfest der Kompanie bisher vor der Schützenhalle gefeiert wurde, pachtete die Kompanie im Jahre 1974 von dem damaligen Amt Freienohl einen Teil des "Gemeinde-Appelhofs" im Ortsteil Oeventrop. Der damalige Kompanieführer Georg Rüther sorgte dann dafür, dass auch die Schützenfestnachfeier dort stattfinden konnte. Im Jahre 2000 war die im Appelhof stehende sanitäre Anlage so baufällig, dass man sich entschloss, einen langfristigen Pachtvertrag mit der Stadt Arnsberg abzuschließen und ein größeres massiv gebautes Haus mit neuen sanitären Anlagen zu errichten. Im Zuge der Neugestaltung des Spielplatzes im Appelhof in 2007 hat die Kompanie die Patenschaft für diesen Spielplatz übernommen. Neben den Aktivitäten auf unserem Festplatz veranstaltet die Kompanie noch eine Bierparty im Herbst und das alljährliche Übungsschießen auf dem Kleinkaliberstand der 2. Kompanie der Arnsberger Bürgerschützen. Aus Anlass des 75jährigen Bestehens der Schützenkompanie Oeventrop im Jahre 1999 wurde der Entschluss gefasst, eine Kompaniefahne anzuschaffen. Bei der Gestaltung orientierte man sich mit Blick in die Zukunft an der Vergangenheit. Getreu nach dem Wahlspruch:

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Fahne der Kompanie Oeventrop

"Der Heimat die Liebe, die Treue dem Brauch, so dachten die Väter, so denken wir auch."

Diesen Spruch hat sich die Kompanie auf die Fahne geschrieben. Er umrahmt auf der einen Seite der Fahne das Heiligenhäuschen und das Kreuz an der Vogelstange. Es soll damit dokumentiert werden, dass immer im Sinne von "Glaube, Sitte, Heimat" die Zukunft der Kompanie gestaltet wird. Auf der anderen Seite zeigt sich ein Königsadler mit Zielscheibe und Gewehr auf dunkelblauem Grund. Dieses Motiv soll an das jährliches Schützenfest erinnern. Zurzeit hat die Schützenkompanie Oeventrop 590 Mitglieder, ist somit die zweitgrößte Kompanie der Bruderschaft und wird von Kompanieführer Andreas Kraas geführt.